Kreuzbandchirurgie

Allgemeines

Der Riß des vorderen oder /und hinteren Kreuzbandes sind Verletzungen, die eine Instabilität des Kniegelenks zu Folge haben. Überwiegend ist bei Kreuzbandrissen das vordere Kreuzband betroffen, wobei häufig Zusatzverletzungen an den Menisken und am Knorpel sowie auch am Knieinnenband zu finden sind. Bei isolierten Kreuzbandrissen kann diese Verletzung vom Betroffenen oft unbemerkt bleiben, da eine mit der Verletzung einhergehender geringe Schwellung des Kniegelenks nach einigen Tagen wieder abklingen kann und der Patient anschließend weitgehend beschwerdefrei sein kann.

Wann sollte bei einem Kreuzbandriss operiert werden?

Nicht jeder Kreuzbandriss muss operiert werden. Ob bei einem vorderen Kreuzbandriss operiert werden soll, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Bei jungen, sportlich aktiven Menschen ist die vordere Kreuzbandrekonstruktion oder Kreuzbandersatz-Operation in jedem Fall zu empfehlen. Insbesondere bei Kontaktsportarten und Sportarten mit „Stop and Go“ – Belastungen wie z.B. Fussball, Basketball, Tennis etc. Auch bei Patienten über dem 40. Lebensjahr mit hohem Aktivitätsgrad bzw. bei Auftreten von Beschwerden bedingt durch eine Kniegelenksinstabilität kann eine Kreuzband-Operation angezeigt sein. Handelt es sich hingegen um sportlich inaktive Patienten mit niedrigem Aktivitätsansprüchen und ohne wesentliche Beschwerden, wird bei isoliertem Kreuzbandriss ohne Zusatzverletzungen der konservativen Behandlung – Physiotherapie mit muskelkräftigende Übungen – der Vorzug gegeben.

Kreuzband OP

Der Eingriff zur Rekonstruktion des vorderen KB sowie auch zur Behandlung von Zusatzverletzungen erfolgt arthroskopisch über kleine Hautschnitte (siehe Arthroskopie). Als Kreuzbandersatz werden fast ausschließlich körpereigene Sehen verwendet, wie das mittlere Drittel der Kniescheibenssehne oder die Semitendinosus- und Grazilissehne. In speziellen Fällen kann auch ein Kunstband (LARS-Band) verwendet werden. Zur Fixation des Transplantates stehen verschiedene Implantate zur Verfügung, zum Teil auch aus biologisch abbaubaren Materialien. Der Eingriff dauert ca. eine Stunde. Ein stationärer Aufenthalt ist für 2-3 Tage erforderlich.

Nachbehandlung

Am Tag nach der OP wird bereits mit muskelkräftigenden Übungen und mit der Mobilisierung des Patienten unter physiotherapeutischer Begleitung begonnen. Das Kniegelenk darf bis zur Schmerzgrenze bewegt werden. Stützkrücken sollten für insgesamt vier Wochen verwendet werden. Eine Kniegelenksschiene (Orthese) wird in den meisten Fällen nicht benötigt. Eine regelmäßige, krankengymnastische Behandlung ist unbedingt erforderlich. Nach einer solchen Operation besteht für längere Zeit Arbeitsunfähigkeit. Für körperlich arbeitende Menschen etwa 8-10 Wochen, bei Bürotätigkeiten ca. 14 Tage. Volle Sportfähigkeit ist je nach Sportart zwischen 4 und 6 Monaten zu erwarten.